Begriff | Erklärung |
Abbrändler | Wahrscheinlich einer, dem das Anwesen abgebrannt ist |
Abdecker | Berufsbezeichnung für Personen, die Tiere entsorgen |
Abdication | Abdankung, Verzicht (auf ein öff. Amt), lat. wörtlich für "Entsagung" |
Abstiftung | Entziehung, Entzug (eines Gutes, einer Pacht) |
abolieren | abschaffen, aufheben, begnadigen |
Abweichen | Durchfall, Kinderkrankheit |
Accidentia | Nebeneinnahmen, Nebengebühren, Gebühren (um 1800) |
Achtering, Achterin | Hohlmaß für Getränke, auch Maß, unterschiedliche Bruchteile eines Eimers, zuletzt 1,41 Liter, verschwand nach Umstellung auf metrisches System |
Adjunkt | Hilfskraft (Assistenz), die einer Person, zumeist einem Amtsträger, zur Unterstützung zugeordnet ist |
Aerar | materielle und immaterielle Vermögen eines Staates oder einer Körperschaft |
affigieren | bekannt machen |
Akatholiken | nicht zur katholischen Kirche gehörend |
Alantwein | gewürzter Wein; Alant = Helenenkraut, Glockenwurz, Beifuß |
Albigenser | Angehöriger einer Sekte des 12./13. Jhdts in südfrankreich und Oberitalien |
anfailen | Im Rahmen eines Vorkaufsrechts anbieten |
Anfeilrecht | der Grundherr hatte das zwingende Vorkaufsrecht für von den Bauern erzeugte Produkte |
Angießer | Kontrollore für die Eichung von Hohlmaßen?: Das Hämen der Hohlmaße nannte man angießen und die Ratsherren, welche dieses Amt ausübten und in den Schänken nachschauten, waren die Angießer. |
Anniversarien | jährliche Gedenktage |
Anschaffer | Aufsichtsorgan, Aufseher |
Antependien | reich verzierter und bestickter Vorhang aus Stoff vor oder an den Seiten des Stipes (Altarunterbau) |
applicieren | verwenden, gebrauchen |
Arbar | wahrscheinlich sind hier Urbare gemeint = Besitzrechtsverzeichnisse |
Arbes similiter | "ähnlich wie Erbse" ? |
Arbes-Ingeld | Erbsen |
Arkebusiere | eine Waffengattung: leichte, lange Feuerwaffen, vor allem für Reiter |
Artikelsbriefe | schriftliche Sammlung von Artikeln über ihre Pflichten und Rechte |
asssignieren | anweisen, zuweisen |
Atlas | Kleider aus Seide, Sammet und Atlas, ein „Brüstl“ aus türkischem Zeug |
Aufdingen | als Lehrjungen aufnehmen, in die Lehre nehmen |
ausstreichen | ausbügeln ? |
auswaggonieren | ausquartieren |
auswendig | von auswärts ? |
Auxiliarvölker | lat. auxilium = "Hilfe" |
Bagstein | Schandstein, der insbesondere von zänkischen Frauen getragen werden musste |
Banbuch | Aufzeichnung der Rechte und Pflichten einer Herrschaft und ihrer Untertanen |
Banderium | wahrscheinlich eine ungarische Truppengattung unter einer eigenen Fahne, die zu den berittenen Abteilungen gehörte |
Bandhausen | Der dritte, bis ins 18. Jahrhundert übliche Durchgang der Bodenbearbeitung, bei dem man das Unkraut beseitigt. |
Bankert | uneheliches Kind (Kind auf einer Bank erzeugt – Weinviertler Mundartilexikon) |
Bankozettel | Staatspapiergeld, Vorläufer der Banknoten |
Bannteiding, Banteiding, Banntaiding | Versammlung der Dorf- und Hofgenossen, in der das Recht gewiesen oder ausgezeichnet wurde. |
Banwein | Wein, der einem Schankmonopol unterliegt |
Baon | Battaillon |
Be???loch | Auf der Oberseite des Fasses befindet sich die Einfüllöffnung, die mit dem"Beil" verschlossen wird; das Loch im Türl wird mit dem "Schredl" (Schrötlein) verschlossen wird |
Behamb | Böhme |
Beilacher | Leilach (zu Lachen, Laken) = Leintuch, Betttuch |
Berchtesgadner Waren | kunsthandwerklichen Holzspielzeugs aus dem Berchtesgadener Land (bemalte Spanschachteln, Holzspielzeug, Schmuckkästchen, Fein- und Grobschnitzereien, Heiligen- und Krippenfiguren, Musikinstrumente für Kinder) |
Bestiftungszwang | jemanden bestiften = ihn in den Genuss eines Gutes einsetzen |
Bezier | Verzierung, Dekoration |
Bierfürlegen | Bierabnahmeverpflichtung |
Biergrant | Biertrog |
Bierrabisch | Bier + Rabisch, das Kerbholz für den Bierverkauf |
Bieslinghanf | wahrscheinlich gebrochener Hanf, das Produkt von Hanfstengel/Hanfstroh, also die Hanffaser, im Zusammenhang mit Weinbau könnte die Hanffaser zum Anbinden der Reben gedient haben |
Blotfische | Süßwasserfische |
böhmische Hosen | „Die böhmischen Hosen anziehen“ = sie wie die böhmischen Rebellen behandeln |
Bortner Gang, Bortner Zimmer | Portner = Pförtner |
boßieret | Scherz treiben, abgeleitet vom Wort "Posse" |
Brancard-Wagen | frz. Brancard = Tragbahre |
Brechl | Instrument zur Vollziehung von Schandtaten |
Brechtl | standen während der Predigt in der Brechtel im Kirchhof |
Brein | Hirse, Hirsebrei |
Brotdesen | Brotdosen ? |
Brustfleck | die Brust bedeckendes Kleidungsstück, Weste |
Brüstl | Brustlatz |
Bucheckern | Früchte der (Rot-)Buchen |
Bürdeln | Bund mit Holzreisig |
Burgunder | Futterrüben |
Buschen | Zählmaß, dem regional und je nach zu zählendem Gut eine unterschiedliche Stückzahl zugeordnet wurde |
Butzenstecher | Schädling im Weinbau |
C.M. | Nach dem Österreichischen Erbfolgekrieg war Maria Theresia gezwungen, die Währung zu sanieren: am 7. November 1750 Abschluss einer Münzkonvention mit Bayern und Einführung der "Conventions-Münze" [C.-M.] |
Causa Adulterii | Ehebruch |
ceffieren | eventuell handelt es sich hier um einen Übertragungsfehler, gemeint wäre kassieren |
Chaise | zwei- oder vierrädrige halb offene [Post-]Kutsche |
Chargie, Scharpie | aus altem Leinen gezupfte Verbandswatte |
Ciborium | Hostienkelch |
Chiowe | Chiowe = Nebenlinie der Kuenringer, Burg Kaya, nördlich Merkersdorf |
conduite | Benehmen |
confirmieren | rechtskräftig bestätigen |
Confoyen | Konvoi |
Constitution | Verfassung |
copiose | groß, zahlreich, üppig, reichlich |
Corporis Christi Bruderschaft | Zusammenschluss von Priestern und Laien in Form einer Bruderschaft, die sich zur besonderen Förderung der Eucharistie bildete |
Cruepin | Crepon (fr.) ? = Krepp, gekraustes Gewebe |
cum infama | lat.: "mit Schande" |
Damaschkenes | aus Damast hergestellt (Damast = Gewebe, bei dem sich kett- und schusssichtige Partien abwechseln, wodurch es möglich ist, figürliche Muster aller Art einzuweben) |
Dampierre | Feldmarschall |
Darben, Draben | Aufseher |
dasig | heimisch |
Datz, Tatz | Getränke- oder Schanksteuer, die im 17. Jhdt. bei Wirten. Leitgebern, Most- und Branntweinschenken eingehoben wurde |
Davoust | franz. Marschall, berühmter Feldherr Napoleons |
Defensionspatent | Defension = veraltet für Verteidigung |
den | 1 Denar ist ein alter Pfennig, 1 Schilling = 30 Denar |
Deputat | aus Naturalien bestehender Anteil des Lohns oder Gehalts |
Deutsche Ortsnamen | https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Bezeichnungen_tschechischer_Orte |
devenisch | abgeleitet vpon einem Familiennamen aus Mistelbach - de Venna |
l. f. Stadt | landesfürstliche Stadt |
Diktador | lat. für "Befehlshaber" |
Diligenzen | Zu frz. diligence ´Emsigkeit´, leichte Postkutschen für eilige Postsendungen |
Diopterbussole | spezielle Ausführung von Magnetnadelinstrumenten und Kompassen. Sie haben unterhalb einer frei beweglich aufgehängten Magnetnadel in einer Kapsel ein horizontal gelagertes kreisförmiges und in 360 Winkelgrade sowie Himmelsrichtungs-Marken unterteiltes Zifferblatt oder eine Windrose. |
Diskordia Materimonial | Ehestreit |
Diskretionen | Zu lat. discretio "Absonderung, Verschwiegenheit, Rücksichtnahme"; Geldgeschenke, "Schmiergeld" |
Dominium | Komplex von mehreren Herrschaften und Gütern, die das Vermögen einer Herrschaft bildeten |
Doppehaken | Feuerwaffen, im 30jährigen Kriege diente unser Turm als Beobachtungsstand und die Gemeinde bewahrte hier 1641 auch 19 Doppelhaken auf |
Doppelhaken | Hakenbüchse, Doppelbüchse, schweres Schießgewehr |
Drabe, Trabe | Aufseher |
Drangeld, Darangeld | Draufgabe bei einem Vertrag |
Dreiling | österreichisches Volumenmaß für Wein: 1 Dreiling = 1 Fass = 24 Eimer = 1358,16 Liter |
dritthalbfach | dreieinhalbfach |
Ehalten | aus dem Mittelhochdeutschen "ehalte" - "in einem Vertragsverhältnis stehender Dienstbote" |
Eimer | 1 Eimer = 40 Maß = 1,792 Kubikfuß = 56,605239 Liter |
Emphiteuten | griech. für spätrömischer Erbpächter aus dem Burgrecht |
ermelter | erwähnen |
examinieren | Lat. für "prüfen" |
Exerzitiv | Exercitium = "Übung" |
fächsen, fechsen | ernten |
fachten | entfachen ? |
Fahrtln | Wagenfuhren |
Faschienmesser | Das Faschinenmesser ist ein breitklingiges Hiebmesser mit einer meist 50 bis 60 Zentimeter langen, geraden Klinge, das vom letzten Viertel des 18. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts vom Militär Europas in vielen Waffengattungen eingesetzt wurde |
Faschingshühner | wahrscheinlich eine Naturalabgabe, die zum Fasching fällig war |
Fassingwagen | ihren beiderseits ausgebauchte Leiterwagen |
Fassion | Bekenntnis, Geständnis, Steuererklärung |
fatieren | eine Steuererklärung abgeben |
Fechsung | Ernte |
Felberstoßen | Felber = Weide |
Feldscher | Heilkundiger, der Verwundungen von Soldaten chirurgisch versorgte |
Feldschlangen | Die Feldschlange war ein Kanonentyp des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Der Name Feldschlange stammt vermutlich von der anfangs als Schlangen- oder Drachenkopf gestalteten Mündung |
Felleisen | Rucksack |
finnisches Fleisch | (Finnen = Larven von Bandwürmer) |
Fischber | Fischbärn, Fischbeere = ein kleines tiefes Netz zum Fischen |
fl. | 1 fl. = Gulden (lat. Florin), hatte 60 Kreuzer (kr.), von 1858 an aber 100 Kreuzer, 1 Krone (K) = 100 Heller (h), 1 Denar ist ein alter Pfennig, 1 Schilling = 30 Denar |
flaccianisch | Flacianer = Gruppe von Theologen, die sich im 16. Jahrhundert aus internen protestantischen Lehrstreitigkeiten herausbildete |
Flötzer | Transporteur von Holz auf dem Wasserweg |
Fornituren | lat. fornitura "Lieferung, Bereitstellung" |
Fortifikation | Starkmachen; Befestigung, Befestigungswerk |
Fortifikationsmeister | Fachmann für Verteidigungsanlagen |
fouragierer | Zu frz. fourrage "Lebensmittel, Mundvorrat"; Futter der Militärpferde |
fr. C. M. | Courantmark - eine historische Währung |
Fragner | Händler |
Frauenhölzl | Das „Frauenhölzl“ in Poysdorf genoss der Markt, der es vom Fürsten als Lehen erhalten hatte. |
Freimann | Personen, die persönlich frei, mit dem Boden aber zinsbar waren |
Freimann oder Scharfrichter | Berufsbezeichnung für den Vollstrecker der Todesstrafe und anderer Gerichtsurteile |
Freiung | ein Gebiet, in dessen Grenzen die Befreiung von sonst allgemein gültigen Steuerabgaben oder anderen Rechtsvorschriften galt |
Fuder | Wagenladung für einen zweispännigen Wagen |
Füllen | junges Pferd, Fohlen |
Fürhag, Vorhag | Vorderseite einer Hecke nach der Straße zu |
Fürkauf | Vorkauf(srecht) |
futragieren | ev. aus dem Französischen "fourrage" = Viehfutter, in der Soldatensprache "(Tier-, Pferde-) Futter holen |
Gablenzfond | Unterstützungseinrichtung für Kriegswitwen und -weisen |
Gai - ins Gai gehen | Besuch der Fleischhauers bei den Bauern zum Einkaufen des Schlachtviehs |
Gallizenstein | Zinkvitriol |
Galtvieh | Jungvieh, Kühe die keine Milch geben |
Ganz-, Halb- und Viertellehner | Die Herrschaften teilten ihre Gründe zu gleichen Teilen auf die Bauern eines Dorfes auf, die sogenannten Lehen. Die Größe dieser Landwirtschaften war örtlich verschieden. Im Weinviertel waren es zwischen 15 und 20 ha. Durch Erbteilung oder Teilung bei Heiraten kam es im Laufe der Zeit zu Halb-, Viertel- und Achtellehen. Hofstättler sind Kleinhäusler und Tagelöhner, die keine Wirtschaft betreiben, lediglich Kleintierzucht sowie Obst- und Gemseanbau im Garten. |
Gebildebrot | handgeformte Figuren aus Hefeteig (z.B. Nikolo, ...) |
Gefällen | das, was an Abgaben (dem Kaiser) zusteht ? |
heißen | heißen = erhitzen? |
Gejaide | Jagd |
Geldmäkler | Geldwechsler |
Gemarch | Gemarkung, Markierung, Grenze |
Genöhn | ??? |
Georg von Podiebrad | König von Böhmen 1458 – 1471 |
Gerechsame | Die Gerechtsame ist eine veraltete Bezeichnung für eine Berechtigung, ein Nutzungsrecht, Privileg oder Vorrecht an etwas |
Gestechen | Gefecht, Turnier |
Gewöhrgeld, Gewährgeld | Eine Art Sicherstellung bei der Übertragung eines Eigentumsrechts |
Gewöhrsrenovation | Gewähr :Gwöhr; Grundbucheintragung, womit der unantastbare, gerichtlich festgesetzte Besitz zum Ausdruck gebracht wurde, der alle 10 Jahre "renoviert" werden mußte (neuerliche Abgabe). Renovation : Erneuerung des Besitzrechtes, durchgeführt alle 10 Jahre durch juristische Personen bei der Grundherrschaft (Grundbuchsangelegenheit) |
Gezelten | Zelte? |
Giebigkeit | giebig im Sinne von üblich, gültig, gängig |
Gögel | ev. ein Gerät, das eine einfache Hilfskraft (Gochel =Narr, der wie ein Gockel artikuliert) der ersetzt, vgl. Trotter oder Kochgock, in Stmk. eine Haltevorrichtung über dem Herdfeuer |
Grattenkeller | Gratte bedeutet Korb, Karren |
Gravamina | Beschwerde oder Vorwurf gegen Kirche und Klerus oder den Lehnsherren. |
greinen | knurren, zanken, weinen, lachen |
Griesler, Greißler | Kleinigkeitskrämer |
Grenadier | Seit dem 17. und 18. Jahrhundert Infanteristen, die ursprünglich mit dem Vorläufer der heutigen Handgranate bewaffnet und eine Elite der Linieninfanterie waren |
grosprigl anhenken | Man hat den Hunden Prügel angehängt, damit sie Menschen nicht anfallen konnten. Besonders in der Lesezeit sollten die Hunde nicht frei in den Weingärten herumlaufen (so steht es im Weistum Falkenberg). Unklar – was ist ein grosprigl? Ein großer Prügel? |
Großtumwollen | Großmannssucht |
Grueb zum grünen Laub | Vergrubern - Aussetzen von Reben im Frühjahr |
Grummet | der zweite Grasschnitt, die zweite Mahd |
Guardian | Klostervorsteher bei einem Bettelorden, zB. Franziskanern |
Gubernator | lat. für "Lenker, Leiter" |
Gültbuch | Anschlagsbuch für die Gülte (Grundstückszinsen in Geld oder Naturalien), d. i. Schuldner |
Gürtler | Gürtelmacher |
Gwanten, Quanten | Flächenmaß in der Landwirtschaft: 1 Gwanten (= 2000 Quadratklafter) = 0,7194 ha |
Habaner | Glaubensgemeinschaft der Wiedertäufer |
Haben | Brüderhöfe der Habaner |
Halbpückhen | Pückhe ist auch ein altes Wort für Revolver. Eine Hakenbüchse ist eine Büchse mit einem Haken am Schaft zur Auflage auf einer Mauer oder einem Gestell, um den Rückstoß zu verringern. Sie hatte eine Länge von einem guten Meter, eine kleinere Ausführung bezeichnet man als halbe Hakenbüchse oder Halbbüchse. |
Halbtreide | Nach einer Bestallung des Pfarrers aus dem 16. Jahrhundert erhielt er: 200 fl in Geld , Halbtreide 4 Mut 22 Metzen |
Hallina | Der Hallinastoff aus heimisch gehaltenen Schafen und Ziegen wird nach dem Weben gewalkt und manchmal auch geraut, er ist sehr warm, wasserdicht und überaus dauerhaft. |
hämen | eichen |
Hanselbank | dient dem Auflegen und Fixieren von Holz-Werkstücken während ihrer Bearbeitung, es sitzt der Arbeiter in der Regel längs auf der Bank |
härener Stoff | aus Haaren gemacht |
Hauferknecht | Bei einer 3er-Drescherpartie hießen die drei Drescher: Tennmeister, Ohmsau und Hauferknecht |
Hausblätter | So einen verdorbenen Wein können aber nur die Wiener Wirte mit Most, Branntwein, Hausblättern und gutem Wein wieder herrichten |
Häutelmann | fahrende Aufkäufer von Tierhäuten |
Hborodunum | Hborodunum = Ebourodounum, Stadt oder Dorf = oppidum um 150 n.Chr. im Gebiet der Oberleiser Berge; auch Name für Brünn |
Heiden | Buchweizen |
Helbling | Hälfte der jeweiligen Währungseinheit, z.B. halbe Krone |
Hengelfass | Kleines Fässchen (mit wenigen Litern Inhalt), dass durch einen Griff transportabel war |
Hengelwein | Heuriger |
Herbstgrueb | Vergrubern – Aussetzen von Weingärten im Herbst |
Herodot | antiker griechischer Geschichtsschreiber, 490 – 430 v.Chr |
Herrengült | Abgabe (von Naturalien) an den Grundherren bzw. Einkünfte des Grundherren |
Hinterweizen | beim Reinigen des Weizens abfallende, minderwertige Körner |
Hofstätter | Nach dem Umfang des Besitzes wurden Ganzlehner, Halblehner, Viertellehner und Kleinhäusler oder auch Hofstättler (welche weniger als ein Viertellehner besaßen) unterschieden |
Huelt | wahrscheinlich Hut |
Hueter Tanz | Riedbezeichnung bei Kettlasbrunn |
Humeral | Als Humeral (auch Amikt oder Schultertuch) wird ein rechteckiges Tuch aus weißem Leinen bezeichnet, welches katholische Priester und Diakone traditionell bei der Messfeier unter der Albe tragen. Dieses umhüllt Hals sowie Schultern und wird mit Bändern vor der Brust gebunden, um auf diese Weise ein Verrutschen zu verhindern. |
Hundekontumaz | Quarantäne für Hunde |
Hundeschläger | Personen, die streunende Hunde erschlugen |
Hündischer Hof | Eigenname eines Hofes in Poysdorf ? |
Hündischer Zehent | Abgabe an den hündischen Hof, einem Anwesen in Poysdorf |
Immerkuh | vertragmäßig immerfort bestehendes Recht auf den Nutzen oder Wert einer Kuh |
incorporieren | in eine(n) Körper(schaft) aufnehmen |
indolent | geistig träge und gleichgültig; keine Gemütsbewegung erkennen lassend |
Indulgenzbrief | Indulgenz = Schonung, Nachsicht, Milde; Straferlass |
Infamian | Verleumdung |
Inful | katholisches geistliches Würdezeichen |
Inimediate | sofort |
Injurien | Beleidigung, üble Nachrede, Kränkung, Schmähung |
injurieren | gewalttätig behandeln |
Inleutstübel | Inleute = Bewohner die kein Haus- oder Grundeigentum und damit nicht das Bürgerrecht besaßen |
Insiegel | Siegel |
Inslert, Inslet | Talg oder Unschlitt (von mittelhochdeutsch unslit; mundartlich auch Inselt, Unselt, Inschelt usw.) oder Eingeweidefett, lateinisch Sebum, ist aus geschlachteten Wiederkäuern (und anderen Paarhufern) gewonnenes festes Fett. |
Insletkerzen | Kerzen aus dem Fett von Tieren |
Insurgenten | Aufständische, Aufrührer; vom lat. Wort insurgere (sich erheben). |
Interessen | Zinsen |
Intrade | musikalisches Eröffnungsstück |
iura | die Rechte, Mz. von ius „Recht“ |
ius dominicale | Recht der Herrschaft |
Jakobi im Schnitt | = 25. Juli |
jathauen | Unkraut herausreißen, jäten |
Jodhauen | Im Frühjahr mit der Haue den Weingartenboden auflockern |
Juchtenleder | pflanzlich gegerbtes Rinds- oder Kalbsleder |
Junz | Stierkalb |
Jurament | Eid |
Kaistl-Wein | Wein, der im Kastenhaus (Schüttkasten - Getreidespeicher) aufbewahrt wurde ? |
Kaleß, Kalles, Kalesche | kleiner, offener Wagen |
Kamisol | frz. camisole, im 16. Jh. "Wams, Mieder; Unterjacke“ |
Kanevasleiberl | Kanevas = gitterartiges, stark appretiertes Gewebe in Leinwandbindung für Stickereien |
Käpfel | Käpsel, oder Kapsel: kleiner Behälter, in denen das Öl für die Krankensalbung zlu den Kranken mitgenommen werden kann |
Kappen | ev. Kapaune (Kapphahn oder Masthahn, ist ein im Alter von etwa zwölf Wochen kastrierter und gemästeter Hahn) |
Karnbonari | Die Carbonari bzw. eingedeutscht Karbonari waren der bedeutendste der Geheimbünde in den italienischen Staaten des 19. Jahrhunderts |
Karnisol | längere Jacke |
Karbatsch | aus ledernen Riemen oder Hanfseilen geflochtene Peitsche mit einem kurzen Holzstiel |
Kastner | Verwalter des Schüttkastens (Getreidelager) |
Kattunen | glattes und relativ dichtes Baumwoll-Gewebe in Leinwandbindung. |
Kittenwein | Quittenwein? |
Klafter | historisches Längen-, Raum- und Flächenmaß; Spanne zwischen den ausgestreckten Armen eines erwachsenen Mannes, wurde traditionell mit 6 Fuß definiert, entsprach also etwa 1,80 m |
Klampferer | Klempner, Installateur |
Kleinhäusler | Als Häusler bezeichnete man früher Kleinstbauern mit eigenem Haus, aber nur wenig Grundbesitz |
Klosterholden | Diener, Dienstmann eines Herren |
Kobelwagen | einer der ältesten mittelalterlichen Reisewagen, der bis ins 16. Jahrhundert hinein benutzt wurde, vergleichbar mit dem späteren Planwagen |
Kollationierung | Versammlung der Dorf- und Hofgenossen, in der das Recht gewiesen oder ausgezeichnet wurde. |
Kombaktat | altertümlicher Rechtsbegriff für Vertrag, Abkommen |
Konduktor | Zusammenführer |
Konduktunkosten | Kosten für das Trauergeleit |
Kongrua | werden allgemein die zum Lebensunterhalt eines geistlichen Würdenträgers notwendigen Mindesteinkommen aus einem bepfründeten Kirchenamt bezeichnet. |
Konkordat | Vertrag zwischen einem Staat und dem Vatikan |
Konservierung | Erhaltung, Sicherung |
Konsistorium | Verwaltungsbehörde einer Diözese |
Konterbande | geschmuggelte Güter |
Kontinentalsperre | eine von Napoleon am 21. November 1806 in Berlin verfügte Wirtschaftsblockade über das Vereinigte Königreich und dessen Kolonien |
kontribuieren | Steuern entrichten |
Kontributionale | Steuern, Abgaben |
Kontributionsgetreide | für den Unterhalt der Besatzungstruppen erhobener Beitrag im besetzten Gebiet |
Kontumaz, Kontumazort | Quarantäne, Ort, über den eine Quarantäne verhängt wurd. |
Korporaltaschen | Das Korporale (von lateinisch corpus‚ Körper, Leib) ist ein gestärktes, meist quadratisches, weißes Leinentuch mit etwa 45 bis 50 cm Seitenlänge. Das Tuch wird bei Eucharistiefeiern auf den Altar gelegt, um die Patene bzw. Hostienschale und den Kelch daraufzustellen. Aufbewahrt wird das Korporale in der Korporaltasche. |
Kortabendikten-Wein | mit Kräuterzusatz? |
kr | 1 fl. = Gulden, hatte 60 Kreuzer (kr.), von 1858 an aber 100 Kreuzer, 1 Krone (K) = 100 Heller (h), 1 Denar ist ein alter Pfennig, 1 Schilling = 30 Denar |
Kragentrager | wahrscheinlich ist Kraxenträger gemeint = Hausierer |
Krapp | traditionelle Färbepflanze, deren Wurzeln enthalten roten Farbstoff |
Kretin | körperlich missgestalteter und geistig behinderter Mensch |
Kreudenfeuer | weithin sichtbare brennende Holzstapel, meist auf Anhöhen. Verkünden den herannahenden Feind (Türken) |
Kreußen | Krebse |
Krispeltüchel | Krispel = gekrauster Kopfputz oder Kleidbesatz (ein Kopfschmuck oder veraltet auch Kopfputz oder Kopfzierrath ist eine schmückende Kopfbedeckung, die in erster Linie nicht dem Zweck des Bekleidens oder zum Schutz des Kopfes dient, sondern der Verzierung oder der Hervorhebung der eigenen Person. |
Kronawettenstauden | Wacholderstauden |
Kronawettvögel | Wacholderdrosseln, Wildgeflügel |
kropfen | sich verwachsen, verkrüppel, einen Kropf bilden |
Kufen, Küfen | Handelseinheit für Salz, 1 Großkufe = 100 Pfund = 56 Kilogramm |
Küffelmaurer | ev. Herumziehende oder Vagabunden |
Kurschmied | hat etwas mit Tierärzten zu tun |
Kuruzzen | ungarische Rebellen |
Kusen | Kufen = Handelseinheit für Salz (ev. Erfassungsfehler) |
Kustodie | Verwaltung einer (Schul-)Sammlung |
Laden | Bretter |
Lambl | ein kleines Lamm ? |
Landprofoss | ein für Strafverfolgung bzw. Strafvollstreckung zuständiger Militärbeamter. |
Lätitzl | Zu lat. laetitia "Freude“ ??? |
Laudemium | eine mittelalterliche Abgabe, die als Steuer bei Besitzwechsel durch Erbe, Kauf oder Tausch insbesondere bäuerlicher Lehnsgüter fällig wurde |
Leberhügel | Grenzmarkierungen |
Ledrer | Gerber, Ledererzeuger |
Legitur | legere (lat.) = lesen, legitur = es wird gelesen, gesammelt |
Lehenrößler | wahrscheinlich ein Pferdeverleiher |
Leilach | Leintuch, Betttuch |
Leilacher | Betttuch, Leintuch |
Leimspindeln | starke spindelförmige Leimrute zum Fangen größerer Vogelarten |
Leiten | Berghang, Abhang |
leitgeben | Wein ausschenken, bewirten |
Lesehahn | Fest (Brauch) zum Abschluß der Weinlese, wo die Lesehelfer zu einem (Hahn-)Braten eingeladen wurden |
Leskörnln | Weintrauben, die bei der Hauptlese übersehen wurden abzuschneiden |
leutgeben | ausschenken |
Levis notae macula | Anrüchigkeit (des Namens) |
Levitur | dreiteilige Messgewand-Ausstattung, Levitenrock = Albe, aus der antiken Tunika hervorgegangenes, knöchellanges Gewand aus weißem oder heute auch naturfarbenem Leinen |
Leylacher | Betttuch, Leintuch |
Lichtschneuzen | Den verkohlten Docht an Unschlittlichtern mit einer Schere abschneiden |
Lidlohn | Arbeitslohn |
lignandi | Jus lignandi = das Recht in den Waldungen anderer Forstherren, od. auch in Gesammtwaldungen, meist für eignes od. eines Gutes Bedarf, Holz zu fällen |
Löffelrehm | Hängebrett mit Brüstungsleiste an der Wand zum Aufbewahren von Tellern, Koch- und Schöpflöffeln, Deckeln usw.. Brotrem |
Lokator | Gründer eines Ortes |
lötig, löttig | Dem vereinbarten oder vorgeschriebenen Edelmetallgehalt entsprechend |
M. | M steht für Münze |
maisen | Holz schlagen |
Maisholz | Unterholz |
malkontent | unzufrieden, missvergnügt |
Majolika | Töpferware mit Zinnglasur |
Malefilzperson | Verbrecher |
männiglich | jeder ohne Ausnahme |
Maria Schoßberg, auch Maria Schloßberg | Wallfahrtsort ca. 20 km östlich von Hohenau, Šaštín |
Markomannen | waren ein kleiner suebischer Volksstamm der Germanen |
Martinigarten | Gartn = Rute, Gerte; Brauch der Gemeindehirten zu Martini mit der Martinigarte durch den Ort zu ziehen, Martinisingen, Heischebrauch, in dem es um das Fordern oder Erbitten von Gaben geht. |
Maß | 1,4 Liter |
Maßl | Getreidemass: 30 Hände voll = 1/15 Metzen (3,84 l); Maßl nahm der Müller als Entlohnung = 1/16 der Menge |
Mastix | Harz der Mastixsträucher oder kleinen -bäume, Vorkommen hauptsächlich in Südeuropa und Palästina |
Mautmäßl | ein Maßgefäß ? |
Mautvectigal | lat. Vectigal = Zoll oder Wegegeld |
Meissauer | Adelsfamilie, frühere Besitzer von Mistelbach und Wilfersdorf (siehe "Die Herren von Meissau") |
Mens sana in corpore sano | In einem gesunden Körper steckt auch ein gesunder Geist |
Merkantilismus | Wirtschaftspolitik, die besonders den Außenhandel und die Industrie fördert, um Finanzkraft und Macht der jeweiligen Staatsmacht zu stärken |
Metzen | Maßeinheit für Getreide, in Österreich 61,487 Liter |
Missale | Messbuch |
Montagjubilate | Montag nach dem 3. Sonntag nach Ostern) |
Mortuarium | beim Tod eines Hörigen (der Eigenleute) fällige Naturalabgabe an den Grundherrn |
museal | Relikt aus vergangener Zeit |
Mut | Maßeinheit = 30 Metzen à 61,487 l |
Nabingerpresse | Weinpresse in Form einer Spindelpresse |
Naturalverpflegstationen | Armenausspeisung |
Nirscheln, Nursch, Ursch | Rinne, Trog (für Schweinefutter) |
obbemelte | steht für "oben erwähnt" |
Obergemeindeverraiter | Gemeindeverrechner |
Oblat-Eisen | ähnlich Waffeleisen zum Backen der Oblaten/Hostien |
Ohmsau | Bei einer 3er-Drescherpartie hießen die drei Drescher: Tennmeister, Ohmsau und Hauferknecht |
onera | Lasten |
Opanken | Fußbekleidung, bei dem die Sohle mit einer oft schnabelförmig aufgebogenen Spitze durch eine Flechtnaht oder Riemen mit dem Schaft verbunden ist |
Oppida | befestigte, stadtartig angelegte Siedlung der La-Tène-Zeit |
Ordinaribote | Bote in einem regelmäßigen Botendienst |
Ordinaritag | Amtstag |
orientali pago | lat. für "im östlichen Gau" |
Quatembertage | viermal im Jahr stattfindende, ursprünglich durch Fasten, Abstinenz, Gebet und Almosengeben ausgezeichnete Bußtage. Ihre Terminierung fällt ungefähr mit dem Beginn der vier Jahreszeiten zusammen |
Pachopp | jagdbares Tier? |
Palla | Eine Palla ist ein mehrfach gelegtes Stück Gewebe, meist Leinen, ungefähr 12 bis 18 cm im Quadrat, verstärkt durch ein eingenähtes Stück Pappe, das in der Liturgie der heiligen Messe der römisch-katholischen Kirche und im evangelisch-lutherischen Abendmahlsgottesdienst Verwendung findet. |
Panciu | Panciu (ungarisch Páncsu) ist eine Kleinstadt im Kreis Vrancea in Rumänien. |
Pannieren | Panier = Fahne |
Panteiding, Pantaiding | Versammlung der Dorf- und Hofgenossen, in der das Recht gewiesen oder ausgezeichnet wurde. |
Paramente | bezeichnet man die im Kirchenraum und in der Liturgie verwendeten Textilien, die oftmals künstlerisch aufwendig gestaltet sind. |
Parforce-Jagden | Hetzjagd, bei der die jagende Hundemeute zu Pferd begleitet wird |
Pariton | ev. Ableitung zu lat. parere "gehorchen") - Gehorsam |
Passarowitz | Passarowitz = heute Pozarevac (Ort in Serbien) |
passieren | erlauben, gestatten |
Patrimonialgericht | gutherrschaftliche Rechtspflege, unabhängig v. d. staatlichen Rechtspflege |
Patzenhäusler | Kleinhäusler, Bewohner eines Lehmbaues |
Pauliner | Paulus zugehöriger Ordensangehöriger |
Perfoßen | vermutlich Profoß (Profos) = Gefängnis- (Stock-)Meister heute in manchen Heeren ein Unteroffizier, der die Arrestanten beaufsichtigt |
perlustrieren | denn in Olmütz, das damals eine der größten Festungen war, „perlustrierte“ die Behörde genau jeden Fremden |
perlustrieren | (zur Feststellung der Identität anhalten und) genau durchsuchen, untersuchen |
Perpentikeluhr | Pendeluhr |
personalibus | persönlich |
Pertrefakten | Fossilien |
pertubieren | stören, durcheinander bringen |
Petschaften | Handstempel, Siegelring, Siegelabdruck |
Petschiering | Siegelring |
Pfarrholden | Untertanen des Pfarrers |
Pfinzttag | Donnerstag |
Pfister | Bäcker |
Pfründner | Inhaber, Nutznießer einer Pfründe, d.i. (vertragsmäßig gereichter) Unterhalt |
Pfundgeld | Abgabe bei Besitzwechsel; vom Pfund (= 1 fl.) wurde 1 kr. (Kreuzer) bezahlt, in der Regel 5 % wie beim Mortuarium |
Phäaken | Die Phaiaken werden bei Homer einerseits als gastfreundlich charakterisiert, andererseits als Fremden gegenüber reserviert und diese nicht gerne bewirtend. Im übertragenen Wortsinn wird der Begriff Phäaken benutzt, um geruhsam und üppig dahinlebende Leute zu bezeichnen. |
Pietistin | Frömmlerin, Betschwester |
Piköre | ein Meutenführer, also ein Mitglied der Equipage, welches die Hundemeute begleitet. |
Pilgramer | Pilger |
Plach | Bleichplatz, wo die (frischgewebte) Leinwand zum Bleichen ausgelegt wurde |
Plädl | kleine Tablett, auf dem die Opferkännchen für Wein und Wasser transportiert werden bzw. die Deckel dafür. |
Plawschilligtes Doppeltaffet | blau schillerndes Doppeltaft (Taft = leinwandbindiges (taftbindiges) Gewebe aus Seide mit dichter Ketteinstellung) |
Pluviale | ein Gewand in Form eines halbkreisförmigen, ärmellosen Mantel oder mantelähnlichen Umhang, welches zur feierlichen Vesper, zur Andacht und zu Prozessionen getragen wird |
Pohlmehl | mittlere Sprte des Mehl zwischen dem feinsten Griesmehl und der Grieskleve |
pohsetiv | wahrscheinlich ist Positiv gemeint, ein Orgelpositiv = kleine, transportable Orgel |
Polsterziechen | Überzug für Kopfpolster |
Portiuncula-Fest | (ital. kleines Land) dürfte Patrizinium-Fest? sein |
Posamentierer, Posamenter | Posamentenhändler oder –hersteller (Posamente = textile Besatzartikel wie Borten, Schnüre, Quasten) |
Prädikanten | Laienprediger der evangelischen Kirche |
Prämiant | einer, der eine Prämie erhält |
preßhaft | gebrechlich, lahm |
purgieren | wörtlich übersetzt: reinigen |
Putzenstecher | Weinkrankheit? |
q | Zehntner (100 kg), ein Zentner hatte bis 1875 bei uns 56 kg, ein Pfund 56 dkg; von 1875 galten kg, m, hl - das Dezimalsystem. |
Quaden | waren ein kleiner suebischer Volksstamm der Germanen |
Quantembersonntag | es ist wahrscheinlich Quatembersonntag gemeint - Fastensonntag |
Quanten, Gwanten | Flächenmaß in der Landwirtschaft: 1 Gwanten (= 2000 Quadratklafter) = 0,7194 ha |
Quardian | Wächter |
Quatembergroschen | Abgabe, Spende; Mit Quatember bezeichnet man viermal im Jahr stattfindende, ursprünglich durch Fasten, Abstinenz, Gebet und Almosengeben ausgezeichnete Bußtage im Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche. |
quatemberlich | Mit Quatember bezeichnet man viermal im Jahr stattfindende, ursprünglich durch Fasten, Abstinenz, Gebet und Almosengeben ausgezeichnete Bußtage im Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche. |
Quentchen, Quäntchen | historisches Handelsgewicht, das in der Regel dem vierten Teil eines Lots beziehungsweise um die 4 Gramm entsprach |
Quintel | Gewicht 16 Lot 2 Quintln. |
Rabisch, Robisch | Kerbholz zum Protokollierungen von Arbeitsleistungen |
radiziert | Die so genannten Realgewerbe, im Falle der Eintragung ins Grundbuch auch radizierte Gewerbe genannt, konnten wie Sachen verkauft, verschenkt, verpfändet und vererbt werden |
Raitrest | 1658 sollten die Poysdorfer einen „Raitrest“ nebst 120 fl nach Wien zahlen |
Raitung, Raistung | (auch Reitung, Reidung) ist ein veralterter Ausdruck für Rechnung |
Rantion | Lösegeld? |
Redoute | Festung |
Regesten | Zusammenfassung des rechtsrelevanten Inhalts von Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit |
Regimentsfeldscher | Feldscher = Barbier im Feld, der auch Wunden versorgt |
Reißgejaid | Gejaid = Jagd, Jagdrecht, Jagdgesellschaft, -revier, -beute etc. |
Reiten | Reiten sind jene Teile des Feldes, die für das Umkehren der Pferdefuhrwerke vorgesehen war |
Reitung, Raitung | (auch Reitung, Reidung) ist ein veralterter Ausdruck für Rechnung |
reluieren | einlösen, auslösen in Geld |
Renovation | erneuerte Verzeichnung von Besitz- und Rechtsverhältnissen |
Renrisen | Die Remise ist ein Wirtschaftsgebäude mit Unterstand, das in der Regel an der rückwärtigen Grundstücksgrenze für Fahrzeuge oder Geräte errichtet wurde |
Rentamt | Verrechnungsstelle für Renten = regelmäßiger Ertrag von Grundstücken und Kapitalien, Behörde der landesherrlichen oder kirchlichen Finanzverwaltung |
Rentschreiber | Im Rentamt beschäftiger Mitarbeiter |
Reparionswerk | Wahrscheinlich war hier das Reparationswerk gemeint = Wiedergutmachung, Neuvermessung, Neubearbeitung |
Retirats | Aborte (wörtl. Rückzugsorte)? |
Revellin | Außenschanze, Vorwerk bei Verteidigungsanlagen |
rh | rheinisch |
Rhidung | wahrscheinlich Schiedung - unserer lieben Frau Schiedung = Maria Himmelfahrt |
Richtgeld | Abgeltung für richterliche Tätigkeit |
Robisch, Rabisch, Rowisch | Kerbholz zum Protokollierungen von Arbeitsleistungen |
Robotergötzlichkeit | Götzlichkeit = Vergütung, Entschädigung |
Rochlitz | Stadt in Sachsen |
Rodomit | Ein Rodomit erhielt öffentlich in Mistelbach vom Gerichtsdiener Schilling Prügelhiebe |
Rosolly | Rosolly Salat (finnisches Gericht), bestehend aus Heringen, Eiern, Gemüse |
Rüböl | Rapsöl |
Rumorwache | Auflauf, Aufruhr, Lärm, Tumult, Unruhe |
Rustikalkontribution | Stuerschuldigkeit der Bauern |
Rute | ursprünglich ein Längenmaß zwischen 3 und 9 Metern (meist zwischen 3,6 und 5 m), wurde aber auch als Flächenmaß verwendet |
sakramentieren | verfluchen, fluchen |
Saliterei | Salpetersiederei |
salvieren | retten |
Salzkufe | Salzfass |
Salzschießen | Brauchtum unter Verwendung von Gewehren |
Sammet | Samt |
Savoharden | Savoharden aus Italien |
Savoyarden | Bezeichnung für einen Einwohner von Savoyen, in Frankreich sind die Schuhputzer immer Savoyarden |
Schab Stroh | Bündel Stroh |
Schaffer | Gründer oder Verwalter |
Schaffler | Schafhirt |
Schaflerknecht | Binderknecht oder Schafhirt ? |
Schafumbfall | Schafkrankheit, Schafseuche |
Scharpie, Chargie | aus altem Leinen gezupfte Verbandswatte |
Scheidekünstler | Chemiker |
Schinder | Person, die Tierkadaver abhäutet |
Schlafsucht | Krankheit, die ein Bakterium bei Larven auslöst |
Schlieffl | abwertende Bezeichnung für einen Mitbürger, Schlingel ? |
Schnüpfler | Schnüffler:· Detektiv · Spitzel, Informant |
Schock | 60 Stück |
Scholaster | junger Ordensgeistlicher während des philosophisch-theologischen Studiums, besonders bei den Jesuiten |
schopfte Hühner | schoppen: hinstopfen |
Schöpsen | Hammel, Schaf |
Schoßberg | heute Sastin = (Wallfahrts-)Ort in der Slowakei |
Schranne | Gerichtgebäude |
Schrei?? | Auf der Oberseite des Fasses befindet sich die Einfüllöffnung, die mit dem"Beil" verschlossen wird; das Loch im Türl wird mit dem "Schredl" (Schrötlein) verschlossen wird |
Schrotgeld | im gewerblichen Bereich erhobene Abgabe bezeichnet. Diese war zum einen Lohn für den Müller bzw. Schröter, trug teilweise jedoch auch den Charakter einer steuerartigen städtischen Abgabe |
Schubdirektion | Schubamt = Appellationsgericht, verhaftet nur und leitet Verbrecher weiter |
Schulerb | analog zum Pfarrhof wohl ein Haus mit Grund für den jeweils hier tätigen Lehrer (später öffentl. Schulhaus) |
Schüttkasten | ein historisches Gebäude zum Aufbewahren von Getreide |
Schwager | Der Postillion war eine wetterharte und trinkfeste Gestalt, die man mit dem Worte Schwager ansprach |
schwarzes Buch | Sammlung von Negativbeispielen aus der Sicht des Autors oder Herausgebers |
schwarztaffet | leinwandbindiges (taftbindiges) Gewebe aus Seide oder Chemiefäden mit dichter Ketteinstellung |
Schweizervieh | Rindvieh |
Sekundiz | 50jähriges Priesterjubiläum |
Siedl | Siedlung |
simpliciter konsekriert | auf einfache Weise geweiht |
Skapuliere | Schulterkleid für Ordensgeistliche, ärmellos und bis zu den Schultern aufgeschlitzt |
Slankamen | Slankamen bezieht sich auf eine unter Ludwig von Baden siegereich bestrittene Schlacht 1691: Schlacht bei Slankamen, eine Ortschsaft in der serbischen Vojvodina |
Solarium | Platz zum Sonnenbaden |
solemniten | sollemnis = festlich, feierlich, eig. kein bestimmter Tag |
sotieren | Soll eventuell dotieren heißen = stiften, schenken, ausstatten |
Spälten | Damals benötigte die Herrschaft viele Spälten zu den Zäunen, die von den Robotern gemacht wurden - siehe Speltenmacher |
Spanische Stiefel | Folterwerkzeug, bei dem der Unterschenkel mittels Schrauben zusammengepresst wurde |
Spanisches Rohr | Rohrstock, auch zum Prügeln |
spanisches Wachs | das Schreibzeug kauften sie sich in Mistelbach bei einem Drechsler, auch spanisches Wachs benötigte man |
spargiert | spargierte Zeitungen |
Speltenmacher | Produzent für Holzzäune, Holzlatten |
spolieren | jemanden eigenmächtig und widerrechtlich aus seinem Besitz oder einer anderen Rechtsposition drängen, des Besitzes entheben |
Stapelrecht | im Mittelalter das Recht einer Stadt, von durchziehenden Kaufleuten zu verlangen, dass sie ihre Waren für einen bestimmten Zeitraum auf dem Stapelplatz abluden, „stapelten“ und anboten (Feilbietungszwang). |
stier | traurig |
Stolagebühren | Entgelt für priesterliche Handlungen; Stola – priesterl. Gewandstück, lat. stola - ein talarförmiges Kleid |
Störarbeiter, Störer | Wanderarbeiter (Handwerker), Störer = Nichtbürgerliche, die im Handwerk tätig waren, auf der Stör = Wanderschaft |
Straub Mödl | Straubenmodeln, -eisen (Strauben ist ein luftig leichter Teig, der schlangenlinienförmig in einer runden Pfanne in reichlich Fett gebraten wird) |
Streckenziehen | wahrscheinlich Steckenziehen, das Entfernen der Weingartenstecken über den Winter |
Strowisch | ein an einem Stecken gefestigtes Bündel Stroh, war ursprünglich kein Rechtssymbol, sondern Träger zauberischer Kraft zur Bannung böser Geister … |
Stübelhäuser | Ortsname von. Stüblhäuser (Sonnen), Ortsteil der Gemeinde Sonnen, Landkreis Passau, Bayern |
Subarrendator | Unterverpächter, Weiterverpächter |
Subarrendierungs-Kontrakt | subarrentieren = etwas von jemandem pachten, der selbst Pächter ist |
Subsistenzmittel | ist alles, was materiell und sozial zum alltäglichen Überleben benötigt wird: Nahrung, Kleidung, eine Behausung sowie Fürsorge und Geselligkeit. |
Swatopluk | Herzog von Mähren seit 870 |
Tabakreluitions Taxierung | Reluition: im Wiener Raum nachweisbare Praxis, einzelne rustikale Grundstücksparzellen gegen eine bestimmte Ablösesumme, das sogenannte Reluitionsquantum, von einzelnen oder allen herrschaftlichen Lasten zu befreien |
Tabakschwärzer | vermutlich ein Tabakfälscher |
Tabatier | (Schnupf-)Tabakdose, später Zigarettenetui |
Täber | Wie Tabor - befestigter Ort, befestigtes Lager |
Tabor-Maut | Maut über die Donaubrücke in Wien (am Tabor) |
Taffete | glattes, leichtes Seidenzeug, Taft oder Taffet ist ein leinwandbindiges Gewebe aus Seide mit dichter Ketteinstellung, wodurch sich feine Querrippen bilden |
taffeten | leichtes, glattes Seidenzeug |
Tagaflechten | "Flechten", aus Weiden geflochtener Unterstand für den Kutscher auf dem Weinfiuhrwerk |
Tagwerk | Ein Tagwerk war das alte Wiesenmaß, in der Wachau auch für Weingärten, 12 Tagwerk = 1 Joch |
Taiding (Weinbergtaiding) | historischer Gerichtsort außerhalb einer Stadt |
Tamaschketes | aus Damast hergestellt (Damast = Gewebe, bei dem sich kett- und schusssichtige Partien abwechseln, wodurch es möglich ist, figürliche Muster aller Art einzuweben |
tambouriertes Werk | Das Tambourieren lässt sich am einfachsten damit beschreiben, dass es sich um eine Stickerei mit der Häkelnadel handelt, bei der eine Art Luftmaschenkette auf das Gewebe aufgestickt wird, die im Ergebnis wie eine gestickte Linie aus Kettenstichen aussieht. |
tamquam reliquias magno cum scandalo suorum parochianorum | wörtlich übersetzt: als Überlebende eines großen Skandals unter ihren Gemeindemitgliedern, etwas freier übersetzt: Wie Reliquien zum großen Missfallen seiner Gemeinde |
Tatermanninschrift | Steinreliefe an der Nordseite es Stephansdomes (Ölberg und Schmerzensmann) |
Tattermanne | Vogelscheuchern (Dodamauna) |
Tatz | Getränke- oder Schanksteuer, die im 17. Jhdt. bei Wirten. Leitgebern, Most- und Branntweinschenken eingehoben wurde |
Teichdraben | Aufseher |
Tennmeistrer | Bei einer 3er-Drescherpartie hießen die drei Drescher: Tennmeister, Ohmsau und Hauferknecht |
Terzerol | kleine Vorderlagerpistole |
Tischgroschen | ursprünglich freiwillige kirchliche Abgabe, ähnlich Opfergroschen, Beichtpfennig |
Törzenel | Terzenel = Stoff für Messgewand, aus Abfällen (Seide) gemachter Stoff |
Traben, Draben | Aufseher |
Träbertruche | Truhe für die Träbern (Trebern), die bei der Bierherstellung anfallenden Rückstände des Braumalzes. |
Traktament | Verpflegung, Bewirtung |
traktieren | behandeln |
Triangulierung | mit Meßtisch, Diopterbussole und Meßkette die Aufnahmen durchführte |
Trinkgrante | Grand = Brunnentrog, Futtertrog für Tiere |
Trischfelder | Ähnlichkeit mit Brachfeldern |
Troglodyten | "Höhlenbewohner“ wurden mehrere, auf niedrigerer Entwicklungsstufe als der eigenen stehende Ethnien bezeichnet |
Trucktes | feyelbraunes Trucktes: Feyelbraun ist eine Alte Bezeichnung für violett, Trucktes könnte Bedrucktes heißen |
tu felix austria nube | Bella gerant alii, tu felix austria nube = Kriege mögen andere führen, du glückliches Österreich heirate (Anspielung auf die Heiratspolitik der Habsburger) |
Tunn | Tonne ? |
Türkenweizen | Mais |
Turnerfahrten | organisierte (Tages)ausflüge, Reisen des Jahn´schen Turnerbundes, oft auch politisch motiviert. |
Tusculum | behaglicher Wohnsitz oder Lieblingsaufenthalt |
Überländ | Land, das vom Hofbesitz durch anderes Gebiet getrennt ist |
überthan | Leichentuch, in das Verstorbene für die Bestattung eingewickelt werden |
Umgeld | auch Ungeld, Zahlung, die nicht sein sollte, weil ohne Gegenleistung |
unbehaust | unbewohnt, unbewohnbar |
Unschlitt | Talg, Inslet, Unschlitt oder Eingeweidefettv - aus geschlachteten Wiederkäuern (und anderen Paarhufern) gewonnenes festes Fett. |
Unschlittkerze | Kerze aus Inslet |
Unterschleif | Unterschlagung, Unredlichkeit. |
Urbar | Verzeichnis der Einkünfte, Zins- und Rentenbuch |
Urbarialreform | Die Veränderungen im rechtlichen Bezugsverhältnis zwischen Grundherren und Untertanen |
Urbariholz | Brennholz aus dem Herrschaftswald |
Urbarinleutstüberl | im Sozialgefüge über den Holden stehende Arbeiter, die beim Bauern in Miete oder gratis wohnten, aber bei Bedarf gegen ein geringes Entgelt helfen mussten. Inleutstüberl hatte man beispielsweise im Obergeschoß des Presshauses oder im hinteren Teil des Gehöftes eingerichtet. |
Urfehde schwören | (besonders im Mittelalter) durch Eid bekräftigter Verzicht auf Rache und auf weitere Kampfhandlungen |
Vaigl-Wein | mit Kräuterzusatz? |
Vektigal | Steuer, Abgabe, Zoll |
Velum | Als Velum wird sowohl der „Mantel“ bezeichnet, mit dem früher der Kelch bedeckt wurde, wenn er wieder in den Tabernakel gestellt wurde, als auch das Schultertuch des Priesters, das ihm umgelegt wird, wenn er den Segen mit der Monstranz erteilt |
Verderben, verdarben | im Sinne von verarbeiten? |
Verschneiden | Indem der Winzer nämlich gegensätzliche Rebsorten oder sich ergänzende Trauben miteinander verschneidet, können sich Stärken und Schwächen der Trauben-Sorten oder Weinberg-Lagen zu einem harmonischen Wein mischen |
vexieren | nerven, quälen, belästigen |
vidimiert | beglaubigt, bestätigt, beurkundet |
Vidimierung | Beglaubigung, Bestätigung, Beurkundung |
Viertelleute | Untertanen, die nur ein Viertel eines vollen Gutes besitzen |
vigilis | Abendandacht vor einem großen Fest |
Viktualien | Lebensmittel |
Visiere | Holzstäbe zur Bestimmung eines Fassinhalts |
vizedombisch | landesfürstlich |
Vogtbarkeit | Mündigkeit |
Vorderweizen | Vorderweizen oder Vordergerste ist diejenige , welche beim Werfen in der Scheunen - Tenne, mit der Schaufel , am weitesten zu liegen kommt , welche die besten und größten Körner enthält und ganz rein von Spreu und leeren Hülsen ist. Hinterweizen und Hintergerste aber diejenige, welche nahe bei dem Mann, der auswirft, liegen bleibt und mehr oder weniger stark mit Spreu oder leeren Hülsen vermischt ist, auch die kleinsten Körner enthält. |
W.W. | Wiener Währung |
Waid, Wau und Krapp | Färbepflanzen für Blau, Gelb und Rot |
Wams | den Oberkörper bedeckendes, meist hochgeschlossenes, eng anliegendes, bis zur Taille reichendes Kleidungsstück für Männer |
Wasenmeister | auch Abdecker (mit einem Rasenstück, früher auch Wasen genannt, abzudecken), Schinder = Personen, die Tierkörper beseitigten und verwerteten, das Einfangen herrenloser Hunde oder das Begraben von Selbstmördern |
Wegreparationsgeld | Reparation: Entschädigung, die ein Staat nach einer Niederlage im Krieg an den oder die Sieger entrichten muss |
Wegrobotreluition | Reluition: Loskaufen |
Weinzeiger | am Hause eines Weinbauern angebrachtes Zeichen (ein aus Stroh geflochtener Stern oder eine Sonnenscheibe), das besagt, dass der Weinbauer seine Buschenschank oder seine Straußenwirtschaft geöffnet hat |
Weinzierl | Weinbauer, Winzer |
Weisheitsgeld | Vermutlich Weiheitsgeld - Ehrengeschenke an den Herrn, Gabe an die Herrschaftsküche (Ostern, Pfingsten), hier in Geld und auch in Materialien (Eier, Käse, dtc.) möglich |
Weistümer | Urteilsspruchsammlung |
welsch | italienisch |
Welschland | Italien |
Werg | Abfall von Lein und Hanf, Dichtungsmaterial |
Windwein | Wein, der nach dem Drusch ausgeschenkt wird, nach dem Wind, der beim Hochwerfen die Spreu vom Weizen trennt |
Winkelschulen | nicht anerkannte, privat organisierte, deutschsprachliche Volksschulen |
Winkelweinschank | inoffiziell, unrechtmäßig |
Wippel | Korn-, Mistkäfer |
wippelig | wurmig |
Wirtschaftsdrabe | Aufseher |
wöllig | von wolliger, lockerer Struktur |
Worfeln | Hochwerfen des Getreides beim Dreschen |
wurzen | Unter Druck setzen, ausnutzen, übervorteilen |
Ysop | Blühende Mandeln, Ysop und Wermut liefern vorzüglichen Honig |
Zaderling | Zenterling (Senterling) - Maßeinheit für Fleisch; großes Stück Fleisch, das geselcht (geräuchert) wird. Das konnte in früherer Zeit ein vierteltes Schwein sein, heute werden meist kleinere Stücke geselcht |
Zechprobst | Gemeinsam mit dem Pfarrer war der Zechprobst der Vermögensverwalter einer Pfarre. Im Gegensatz zum Mesner, der bis heute für den Kirchenraum zuständig ist, war er für die finanzielle Gebarung verantwortlich |
Zechwein | Wein aus den Zechweingärten, dem gemeinsamen Besitz der Hauerzeche (-zunft), einer Gesellschaft für gemeinschaftliche Zwecke |
Zehrungskosten | Verpflegungsgeld |
Zentauer Wein | mit Kräuterzusatz? |
Zichent | zieche = Bettdecken-, Kissenüberzug |
Zimenti, Zement | Flüssigkeitsmaß in verschiedenen Größen |
zimentiertes Maß | geeichtes Flüssigkeitsmaß |
Zimentierungsämter | Eichamt zur Kontrolle von Maßen |
Zinstagen | An den Zinstagen bezahlten die Bauern ihre Steuern und Abgaben |
Zischmen | leichter, ungarischer Stiefel |
zu Wandel | wer sich widersetzte, gab zu Wandel dem Richter 12 den |
Zuggergandeln | Zuckerkandel, Kandelzucker, ist der zum höchsten gereinigte und durch das Anhießen zur Kristallengestalt gebrachte Zucker, kandierter Zucker |
Zwerchkeller | Querkeller |
Zwilch, Zwillich | doppelfadiger, derber Leinen- oder Baumwollstoff |
Links: |
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Alte Maße und Gewichte: | https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Ma%C3%9Fe_und_Gewichte_(deutschsprachiger_Raum) |
Tschechische Ort - deutsche Namen | https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Bezeichnungen_tschechischer_Orte |
Währungsgeschichte |
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vor 16. Jahrhundert | Pfennig |
16. Jahrhundert - 1748 | An der Schwelle zur Neuzeit entstand (von Hall in Tirol ausgehend) der Taler (eine Großsilbermünze), der ab dem 16. Jahrhundert als "Reichstaler" dieselbe Funktion hatte wie im 15. Jahrhundert der ungarische Goldgulden. Ebenfalls in Tirol entstand der Kreuzer: 60 Kreuzer entsprachen 240 Pfennig und ergaben einen Gulden; den täglichen Kleinverkehr beherrschte das silberne Dreikreuzer-Stück, der "Groschen". |
1748 - 1858 | Konventionstaler oder -gulden (fl = Florin, in Florenz geprägte Münze): Nach dem Österreichischen Erbfolgekrieg war Maria Theresia gezwungen, die Währung zu sanieren (am 7. November 1750 Abschluss einer Münzkonvention mit Bayern und Einführung der "Conventions-Münze" [C.-M.]; zwei Gulden Conventions-Münze [120 Kreuzer] entsprachen einem Taler). |
1845 | Einführung Gulden (fl) à 60 Kreuzer (kr) |
1858 - 1892 | Gulden (fl) ö.W. à 100 Neukreuzer |
1892 - 1925 | neue Krone (K) à 100 Heller, Umtausch 2 Kronen für 1 Gulden |
1925 - 1938 | Schilling (S) à 100 Groschen, Umtausch 10.000 Kronen für 1 Schilling |
1938 - 1945 | Reichsmark (RM) à 100 Reichspfennig |
1945 - 1999/2002 | Schilling (öS oder ATS) à 100 Groschen |
1999 - heute | Euro (€) à 100 Cent, Umtausch 13,7603 Schilling für 1 Euro |